Hallo!
Dieser Blogeintrag hätte schon früher kommen sollen. VIEL FRÜHER!
Auch wenn das jetzt schon fast 2 Jahre her ist, finde ich sollte ich, nachdem ich bereits über mein ganzes Jahr berichtet habe, euch jetzt auch nicht die letzten 2 Wochen vorenthalten.
Ich habe General Roca bereits etwa 2 Wochen vor meinem Abflug verlassen. Grund: Ich bin mit meiner Gastfamilie nochmal nach Buenos Aires gefahren. Dort waren wir wieder bei der Bekannten, von der ich bereits in einem vorherigen Blogeintrag berichtet habe.
Wir sind am Tag angekommen, wo Deutschland gegen Brasilien gespielt hat. Gerade noch vor Anpfiff, weil wir extra wegen mir ganz in der früh losgefahren sind. Da wir das Ergebnis ja alle kennen, könnt ihr euch ja denken wie ich dann am Abend drauf war. Ich glaube ein oder zwei Tage später ist Argentinien auch ins Finale eingezogen. Da war vielleicht was los! Und damit war für meine Gastfamilie und mich sofort klar: Dieses Spiel werden wir uns nicht gemeinsam ansehen können!
Die Tage bis zum Finale hab ich einfach gemütlich mit meiner Gastfamilie in der Hauptstadt verbracht.
Als es dann soweit war, hat mich mein Gastvater beim "Deutschen Turnverein Buenos Aires" abgesetzt. War recht schön da. Große Leinwand und das erste Mal bei der WM durfte ich mal laut über Tore jubeln. Schließlich war ich das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit mal nicht der einzige Deutsche.
Als das Spiel abgepfiffen war, holten mich meine Gasteltern wieder ab. Ich wusste echt nicht, was ich sagen sollte. Denn ich weiß nicht, wie ich bei einer Finalniederlage reagiert hätte. Wir haben uns im Auto einfach nur angeschwiegen. Da es dann in der Stadt noch Ausschreitungen gab, war ich echt heilfroh, wieder sicher angekommen zu sein.
Am Tag drauf ist dann meine Gastfamilie wieder zurück nach Roca gefahren. Da sie Blumengroßhändler sind, und da irgendein großer Feiertag war, konnten sie nicht noch die 3 Tage bis zu meinem Abflug bleiben. Der Abschied war sehr traurig. Meine Gastmutter hat sogar geweint. Es war so komisch. Einfach weil sie gefahren sind und ich geblieben bin.
Die letzten Tage sollte ich dann bei einem AFS-Betreuer bleiben. Aber die Familie, wo wir diese Tage waren, hat angeboten, dass ich diese Zeit bei ihnen bleiben darf. Das habe ich dann natürlich gemacht. Wir mussten eben nur AFS Bescheid geben. Ich glaube somit habe ich "Gastfamilie gewechselt" aber eben auch nur offiziell. Die letzten Tage war ich noch damit beschäftigt meine letzten Pesos auszugeben, und Souvenirs und Argentinische Spezialitäten zu kaufen.
Und dann musste ich auch schon meine Sachen packen, denn am 17. Juli 2014 ging der Flieger nach Deutschland. Als ich den Koffer dann das erste Mal gewogen habe, gab es schon das erste Problem. Ich hatte etwa 28 Kilo. Erlaubt waren nur 23. Also musste ich umpacken. Schwere Schuhe ins Handgepäck, Bücher, und alles was sonst noch so schwer war. Ich bin dann ganz in der früh mit einem Taxi zum Busbahnhof gefahren. Denn da hat AFS alle Austauschschüler gesammelt. Ich hatte extrem viel an. Ich glaube es waren 3 T-Shirts, und nochmal zwei Jacken und noch meine Winterjacke drüber. Kalt war mir nicht. ;)
Am Busbahnhof hat man dann nochmal alle Austauschschüler getroffen. Ich kannte einen Großteil von Ihnen schon durch Reisen, den Hinflug oder weil sie aus der Nachbarstadt waren. Irgendwann kamen dann auch die anderen Austauschschüler aus General Roca an. Und dann erst ging es weiter zum Flughafen. Als wir ankamen, war außerhalb eine kostenlose Koffersage. Jeder von uns hat ganz gründlich nochmal sein Koffergewicht gecheckt. Ich hatte richtig Angst, dass ich nochmal umpacken musste. Aber ich hatte Glück. Mein Koffer wog GENAU 23,0 Kilo (yay). Dann gab es am Flughafen Mittagessen (Mc Donald´s) und dann hat man sich nach und nach auch von den Leuten aus den jeweiligen Ländern verabschiedet. Das Flugzeug nach Frankfurt war eines der letzten.
Und so hat mein Austauschjahr geendet.
Die erste Woche in Deutschland war nicht so schwer wie ich mir das vorgestellt habe. Ab und zu habe ich noch ein spanisches Wort reingehauen, aber das hab ich mir dann auch relativ schnell abgewöhnt.
Ich hatte Anfang September und im Januar noch 2 NBs und dann war´s das mit AFS.
Im Sommer hat mich jemand von AFS angeschrieben, ob ich nicht kurzfristig noch Betreuer bei einer Latino-VB sein möchte. Ich hab´s gemacht und fand das Wochenende echt cool. Das möchte ich in Zukunft öfter machen.
Ich pflege noch regelmäßig per WhatsApp und Skype Kontakt mit meiner Gastfamilie und Freunden aus Argentinien.
Übermorgen kommen mich dann meine mittlerweile 20 und 18 Jährigen Gastbrüder Lucas und Lautaro besuchen. Die machen gerade eine Europa-Rundreise. Ich freue mich schon drauf, ihnen mein Land zu zeigen. Das Wochenende drauf fliegen wir zu dritt nach London.
Danke, dass du meinen Blog gelesen hast.
Und danke für fast 3000 Klicks zwischen August 2013 und Juli 2014.
Ich werde den Blog hier bewusst nicht löschen, damit jeder (auch ich) sich das hier nochmal durchlesen kann und da ich denke, dass das hier auch ziemlich viele Hopees lesen, diese sich ein Bild vom Argentinien-Programm machen können.
Hasta Luego,
Leander
